50 Jahre MNS: Wenn Ideen Wurzeln schlagen

50 Jahre MNS: Wenn Ideen Wurzeln schlagen

„Ich wusste gar nicht, dass wir einen Beuys an der Schule haben“, Moderator Micha Spannaus, selbst ein ehemaliger Niemöllerschüler, war nicht der einzige, der bei der Jubiläumsveranstaltung zur Beuys-Eiche dieses Bekenntnis formulierte.

Ein Schulhalbjahr lang beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler nahezu aller Jahrgangsstufen mit Historie und Bedeutung des Kunstwerks 7000 Eichen von Joseph Beuys. Es entstanden vielfältige Arbeiten, wie beispielsweise kleine Kunstbücher, Fotos, Zeichnungen und Malerei sowie Plakatentwürfe und gedruckte Flyer, die in der Schulstraße im Rahmen der Veranstaltung „Wenn Ideen Wurzeln schlagen“ bestaunt werden konnten.

In einer anschließenden Gesprächsrunde wurde das Kulturdenkmal von den Experten Teresa Corceiro und Dr. Jörg Daur sowie den beiden Schülerinnen Meret Becker und Laila Helbert und der Kunstlehrerin Rikke Salomo auf dem Podium der Aula gewürdigt. Die Interviewten boten Einblicke zur Entstehung des Kunstwerks, zum Engagement der Schülerinnen und Schüler, die 1982 eine Eiche von Kassel nach Wiesbaden brachten und zum Umgang mit der Eiche heute. Teresa Corceiro, 3sat-Journalistin und ehemalige Schülerin, bezeichnete Beuys als „Ökovisionär“, von Dr. Daur, dem stellvertretenden Leiter des Museums Wiesbaden, wurde Beuys als „deutscher Andy Warhol“ charakterisiert. Die beiden Schülerinnen Meret und Laila sowie Rikke Salomo, die auch der Fachschaft Kunst vorsteht, verorteten das Kunstwerk in der aktuellen Debatte über Natur, Umwelt und Klima.

Nach dem Podiumsgespräch übergab Dr. Daur eine Kopie des Zertifikats zur Beuys-Eiche, dessen Original im Wiesbadener Landesmuseum hängt, an die Martin-Niemöller-Schule. Eine willkommene Geste, die die gute Zusammenarbeit zwischen Museum und Schule unterstreicht.

Das Musikensemble von Marius Schäfer verlieh der Jubiläumsfeierlichkeit einen stimmungsvollen Rahmen.

Die Veranstaltung endete mit einem Gang zur Eiche in den Schulgarten. Den Weg hatten Schülerinnen und Schüler mit Stencils markiert. Eine Plakatausstellung am Wegesrand vermittelte einen Blick in die damalige Aktion. Sie wurde von Kunstlehrer Frank Müller erstellt. Er besuchte damals mit seinem Kollegen Klaus Dettke die documenta 7 gemeinsam mit den Kunstleistungskursen.

Joseph Beuys wollte sein Kasseler Projekt als ständigen Denkanstoß verstanden wissen. Seine Idee sollte von der Gesellschaft getragen werden, wachsen und Wurzeln schlagen. Nun haben sich die aktuellen Schülerinnen und Schüler auf den Weg gemacht.

(Rita Flad, Helga Seegräber)

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