Zehn Monate Arbeit, regelmäßige Projekttreffen und unzählige Rechercheschritte später ist sie nun fertig: die Ausstellung „Spuren der Erinnerung: Ausgrenzung und Deportation der jüdischen Bevölkerung Wiesbadens 1933-1945.“
Wir – ein Projektteam aus 8 Schüler*innen der jetzigen Q1 und Q3 – haben uns unter Leitung von Herrn Dr. Laqua die letzten Monate intensiv mit dem jüdischen Leben in Wiesbaden zur Zeit des Nationalsozialismus beschäftigt. Dabei ist eine Ausstellung von insgesamt 10 großformatigen Plakaten entstanden, auf denen u.a. die schrittweise Entrechtung der Jüdinnen und Juden im sozialen und wirtschaftlichen Bereich, die Reichspogromnacht, die Jüdische Schule Wiesbaden sowie die Massendeportationen des Jahres 1942 dargestellt werden. Ein weiterer Teil der Ausstellung stellt ein Überblick über die Entwicklung der jüdischen Gemeinde Wiesbadens nach 1945 dar. Alle Interessierten können sich zudem mit Hilfe von QR-Codes auf den Plakaten weiterführend informieren; z.B. verlinken wir Angebote der Jüdischen Gemeinde Wiesbaden oder ein Zeitzeugeninterview.
Am Donnerstag, den 08. September 2022, war endlich die Vernissage, zu der insgesamt etwa 50 geladene Gäste kamen. Neben Schüler*innen und Lehrer*innen konnten wir zu dieser Veranstaltung u.a. die Leitung des Hauptstaatsarchivs Wiesbaden, einen Vertreter der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung, Vorstandsmitglieder der Jüdischen Gemeinde Wiesbaden, Vertreter des Stadtarchivs Wiesbaden sowie kommunale Politiker begrüßen. Die Veranstaltung begann mit sehr wertschätzenden Grußworten und Redebeiträgen von Herrn Hertrich (Schulleiter), Herrn Dr. Obermayr (Stadtverordnetenvorsteher), Frau Dr. Lukat (Stadtarchiv) und Herrn Landau (Jüdische Gemeinde), bevor wir als Projektgruppe einen Einblick in den Entstehungsprozess der Ausstellungen und unsere dabei gewonnenen Erfahrungen geben konnten.
Anschließend haben sich die Besucher*innen die Ausstellung angesehen. Auch wenn wir in der Projektgruppe sehr intensiv mit den Themen und Texten gearbeitet haben und uns auf ein konstruktives Feedback innerhalb der Gruppe verlassen konnten, war es für uns sehr spannend, die ersten Reaktionen von außerhalb mitzubekommen. Dabei sind viele anregende Gespräche zustande gekommen, u.a. über eine weitere Öffnung der Ausstellung in den außerschulischen Raum. Zudem wird die Ausstellung weiteren Wiesbadener Schulen kostenfrei zur Verfügung gestellt werden – die dabei anfallenden Kosten übernimmt erfreulicherweise die Hessische Landeszentrale für politische Bildung. Wir erhoffen uns, dass wir dadurch das lokalgeschichtliche Wissen stärken, Jugendliche für das Thema Antisemitismus und Ausgrenzung weiter sensibilisieren und mit der Ausstellung selbst „Spuren der Erinnerung“ schaffen.
(Elisa Bruchhäuser)