Expertengespräch der Uni Gießen zum Russland-Ukraine-Krieg

Expertengespräch der Uni Gießen zum Russland-Ukraine-Krieg

Was ist die Historie zwischen der Ukraine und Russland, woher rühren die Spannungen, die zum Krieg führten und wie verläuft er?

Dies waren die Themenschwerpunkte, welche ein Doktorand des Völkerrechts und eine Masterstudentin osteuropäischer Geschichte der Justus-Liebig-Universität Gießen am 04.11.2022 dem PoWi-LK von Frau Trick und dem Geschichts-LK von Herr Schmiz digital vorstellten.   
Nach einer kurzen Vorstellung ihrer Tätigkeiten präsentierten sie uns zunächst die Historie, der sich im Krieg befindenden Länder sowie deren sich verändernde Beziehung über die Jahrhundert von der Kiewer Rus (9-11 Jh. n. Chr.) über das Zarenreich und der Sowjetunion bis hin zur finalen Selbstständigkeit 1991.      
Danach wurde die zunehmend aggressive Haltung Russlands gegenüber der Ukraine beginnend mit der Krim Annexion 2014 sowie die ersten Monate des Krieges im Schnelldurchlauf noch einmal rekapituliert, um für die spätere Gruppenarbeit ein solides Grundwissen für alle zu schaffen. Anschließend besprachen wir die durch das Scheinreferendum völkerrechtswidrigen Angliederungen von Luhansk, Donezk, Saporischschja und Cherson. Die Präsentation wurde durch regelmäßige Einbindung der Schüler*innen durch Diskussionsfragen und Meinungsäußerungen zu Themen nie langweilig oder zu frontal.        
Sehr interessant war auch der Abschnitt zur Position der russischen Bevölkerung in Bezug auf Proteste, Auswanderung und Sabotageaktionen und die gestellte Kernfrage: Wie viel Verantwortung kann ihr zugemutet werden? Die Meinungen waren hier sehr konträr.   
Alsbald wurde uns Putins Rede an die Nation vom 21.02.2022 verteilt, um seine Rechtsfertigungsversuche für den Angriffskrieg zu untersuchen            
Das davor von allen erlangten Grundwissen über den Konflikt, kombiniert mit den im Unterricht besprochenen Themen wie die NATO, deren Osterweiterung, den erweiterten Sicherheitsbegriff und den Theorien der Internationalen Beziehungen, half uns bei der Analyse der Rede. Im Vordergrund stand dabei die Rhetorik Putins. Im Anschluss besprachen wir unsere Ergebnisse und es gab Anstöße zum Diskurs.      
Die Schüler*innen des PoWi-LKs und des Geschichts-LKs bedanken sich insbesondere bei unseren Gästen der Justus-Liebig-Universität und bei unseren Lehrern Frau Trick und Herr Schmiz für die Vorbereitung dieser Veranstaltung.

 

(Julius Gladow)

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