
Im Laufe mehrerer sonniger Junimorgen besuchten die Schülerinnen und Schüler der 9. Klassen mit ihren Biologielehrern Herr Gerlach und Herr Penndorf die Sexualberatungsstelle Pro Familia in Wiesbaden. Die Vorfreude war groß, denn es ging um Themen, die im Schulalltag oft zu kurz kommen – wie Sexualität, Körperwahrnehmung und Selbstbestimmung.Nach der Ankunft wurden die Klassen in zwei Gruppen aufgeteilt: Mädchen und Jungen besprachen die Inhalte getrennt voneinander, jeweils in eigenen Räumen. Diese Trennung ermöglichte es, sensibel und individuell auf die jeweiligen Fragen und Erfahrungen einzugehen. Die Gespräche fanden in einer vertraulichen und wertschätzenden Atmosphäre statt – ganz ohne Druck, offen und ehrlich.
Die Lehrkräfte waren dabei nicht in den Gesprächsrunden anwesend, wodurch wir Schüler uns freier äußern konnten. Die Mitarbeitenden von Pro Familia begegneten uns mit viel Verständnis und Wissen, sie nahmen sich Zeit für unsere Anliegen und regten zur Reflexion an.
Nach den getrennten Gesprächsrunden kamen wir wieder als komplette Gruppe zusammen. Gemeinsam tauschten wir unsere Eindrücke aus und stellten fest, dass viele der behandelten Themen trotz der Gruppentrennung Überschneidungen hatten und dass Offenheit und gegenseitiger Respekt die Grundlage für ein gutes Miteinander sind.
Der Besuch bei Pro Familia war nicht nur informativ, sondern auch ein wichtiger Schritt in Richtung Selbstbewusstsein und gegenseitiges Verständnis. Er hat gezeigt, wie wertvoll es ist, in einem geschützten Rahmen über persönliche Fragen sprechen zu können.
(Charlotta Walter)