Am Morgen des 05.02.2018 machten sich die frischen Q2-Schüler der Martin-Niemöller-Schule bei klirrender Kälte und Minusgraden bereit für eine informationsreiche Exkursion nach Rüsselsheim. Dass es ein Montag war, reichte hierbei nicht. Da in der Nacht zuvor der Super Bowl (Amerikanisches Megasportereignis im American Football) war, waren dementsprechend sehr viele Schülerinnen und Schüler noch unausgeschlafener als sowieso schon.
Eine Exkursion nach Rüsselsheim? Tatsache, denn als der Automobil- und Industriestandort schlechthin im Rhein-Main-Gebiet eignete sich ein Besuch im dortigen Stadt- und Industriemuseum zu Rüsselsheim wunderbar, um die im Geschichtsunterricht intensivst thematisierte Industrialisierung anhand eines lokalen Beispiels zu visualisieren.
Hierbei lag der Fokus speziell auf den Ursachen, dem Verlauf und den Auswirkungen der Industrialisierung für die Stadt Rüsselsheim und die nähere Region. Kleinere, aber dennoch enorm interessante Begleiterscheinungen, wie der für die Industrialisierung grundlegende technische Fortschritt, kamen ebenfalls nicht zu kurz.
Besondere Aufmerksamkeit muss bei der Stadt Rüsselsheim natürlich dem Unternehmen Opel gewidmet werden, welches maßgeblich für die Industrialisierung Rüsselsheims verantwortlich war und das Leben in Rüsselsheim entscheidend veränderte, so viel zur Vorgeschichte.
Wir trafen uns allesamt mit den begleitenden Geschichtslehrern am Wiesbadener Hauptbahnhof um 8 Uhr morgens und fuhren mit der S-Bahn nach Rüsselsheim. Darauf folgte ein viertelstündiger Fußmarsch bei Eiseskälte zum Museum. Dort angekommen ging die Gruppe in die einzelnen Geschichtskurse zusammen und man teilte Vierer- bis Fünfergruppen für die themenspezifische Plakaterstellung ein. Es folgte ein Führung durch die Museumsausstellung. Im Museum war der Fortschritt der Technik (von der kleinen Schmiedewerkstatt zum Fließband und Robotern), aber auch die Geschichte Opels (von Nähmaschinen zum Automobil) und die aus beiden Aspekten resultierende Entwicklung der Stadt Rüsselsheim und Umgebung ab dem frühen 19. Jahrhundert bis heute ausgestellt. Es folgte eine Mittagspause, in der viele von uns in der Rüsselsheimer Innenstadt essen gegangen sind. Nach der Mittagspause waren die Plakate an der Reihe. Jede Gruppe arbeitete effizient und konzentriert. Aber auch lustige Momente mit einigen Lachern, welche die Atmosphäre sehr angenehm hielten, kamen innerhalb der Kurse nicht zu kurz. Am Ende des Tages (ca. 15 Uhr) hatte man ansehnliche und interaktive Plakate. Die Rückfahrt nach Wiesbaden erfolgte und alle gingen mit einem Wissenszuwachs nach Hause.
Was bleibt von diesem Tag? Zunächst einmal ein Dank an das Museum und das dortige Personal für die angenehme “Beherbergung” und die kompetenten, aber einfach auch ehrlichen und guten Führungen. Das Museum bietet einem einen sehr interessanten Einblick in die Geschichte unserer Region und zeigt Gründe, warum die Industrialisierung ein massiver Einschnitt in die Geschichte der Menschheit und somit auch eine Ursache für die Art unseres heutigen Lebens ist, bei der geregelte Tarifverträge und Arbeitervertretungen oder auch Autos und eine funktionierende Kanalisation etwas Selbstverständliches sind.
Sich mal dessen bewusst zu werden, gut nachvollziehbar, da auf lokaler Ebene erläutert und gut visualisiert, dies ist das, was bei solch einem Ausflug hängen bleiben sollte.
(Daniel Haydo)