Schülerinnen und Schüler der MNS philosophieren mit Kindern an der Fritz-Gansberg-Grundschule

Schülerinnen und Schüler der MNS philosophieren mit Kindern an der Fritz-Gansberg-Grundschule

Im Rahmen eines Projekts plante der jahrgangsübergreifende Philosophiekurs der Q1 und Q3 von Herrn Dr. Becher in zwei Gruppen jeweils eine Doppelstunde Philosophie für die 4. Klasse einer Grundschule. Das Projekt wurde in der ersten Schulwoche im Januar in zwei vierten Klassen der Fritz-Gansberg-Grundschule durchgeführt. Von den Kindern und den Lehrerinnen der Grundschule gab es ein sehr positives Feedback. Im Folgenden ist nun der Erfahrungsbericht einer Schülerin der Q3 zu lesen. Ihre Gruppe befasste sich mit der Tugendethik des Aristoteles, die andere Gruppe stellte das Thema „Gerechtigkeit“ in den Mittelpunkt.

Im Rahmen eines Projekts hatte ich die Gelegenheit, zwei Stunden in einer Grundschule zu verbringen und den Schülern Philosophie beizubringen. Mein Thema war Aristoteles, seine Tugendethik und die Frage, was es bedeutet, ein guter Mensch zu sein. Diese Erfahrung hat mir viele wertvolle Einblicke gegeben, sowohl in die Arbeit von Lehrkräften als auch in die Herausforderungen des Schulsystems.

Zunächst wurde mir bewusst, wie viel Arbeit und Vorbereitung der Beruf des Lehrers erfordert. Es ist nicht nur die reine Wissensvermittlung, sondern auch die Aufgabe, den Unterricht an die unterschiedlichen Bedürfnisse der Schüler anzupassen. Dabei fiel mir auf, wie schwierig es ist, auf jeden Schüler individuell einzugehen, da eine Lehrkraft meist eine große Gruppe gleichzeitig betreuen muss. Dies führt oft dazu, dass manche Schüler weniger gefördert oder gefordert werden können, als es wünschenswert wäre. Diese Erfahrung hat mir gezeigt, wie viel Potenzial in unserem Bildungssystem steckt und wie wichtig es wäre, dieses besser auszuschöpfen.

Ein zentraler Aspekt, der mir besonders aufgefallen ist, war die Bedeutung der Sprache. Viele Schüler hatten Schwierigkeiten, ihre großartigen Ideen klar in Worte zu fassen, obwohl sie oft tiefe und interessante Gedanken hatten. Sprache ist jedoch der Schlüssel, um komplexe Konzepte zu verstehen, auszudrücken und weiterzugeben. Dabei wurde mir bewusst, wie wichtig die Grundlagen sind, die uns Lehrer im Unterricht beibringen. Gerade die sprachlichen Fähigkeiten, die wir oft als selbstverständlich betrachten, helfen uns, unsere Gedanken präzise auszudrücken, Zusammenhänge zu erklären und mit anderen zu kommunizieren. Ohne diese Fähigkeiten wäre es schwierig, sich in einer Welt voller Ideen zurechtzufinden.

Eine weitere Herausforderung war es, schwierige Konzepte wie Tugend oder moralisches Handeln so herunterzubrechen, dass sie für die Kinder leicht verständlich wurden. Dabei musste ich lernen, den Kern der Ideen so einfach wie möglich zu vermitteln, ohne den Inhalt zu verfälschen. Diese Aufgabe war nicht nur anspruchsvoll, sondern hat mir auch geholfen, meine eigene Fähigkeit zu hinterfragen und komplexe Themen verständlich zu erklären – eine Fähigkeit, die auch Lehrer ständig testen und verbessern müssen.

Abschließend habe ich gemerkt, wie wichtig Harmonie in einer Klasse ist und wie viel Energie Lehrkräfte darauf verwenden, diese aufrechtzuerhalten. Ein guter Unterricht besteht nicht nur aus Wissen, sondern auch aus der Fähigkeit, eine positive Lernatmosphäre zu schaffen. Dies erfordert viel pädagogisches Geschick und Geduld.

Mein Tag in der Grundschule hat mir gezeigt, wie anspruchsvoll und wichtig der Beruf des Lehrers ist. Und wie sehr uns die Schule fürs Leben vorbereitet, selbst in den kleinsten Weisen.

(Kyra Broczinski)

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