Ein PCR-Test („polymerase chain reaction“) ist nur für einen Corona-Nachweis nützlich? Ganz im Gegenteil: Am 31.01.2022 besuchten wir als Biologie-LK von Frau Kerwagen den Fachbereich Biochemie der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz und lernten dort den vielfältigen Anwendungsbereich der Polymerase-Kettenreaktion kennen.
Mit Themenschwerpunkt in der Humangenetik führten wir einen genetischen Fingerabdruck durch. Jeder untersuchte also sein eigenes DNA-Profil von drei bestimmten DNA-Sequenzen, welches für einen in hohem Maße charakteristisch ist.
Zunächst extrahierten wir unsere Mundschleimhautzellen durch eine Speichelentnahme. Da in unseren Zellen jedoch weit mehr als nur unsere DNA herumschwirrt, isolierten wir diese mithilfe verschiedener Reinigungsvorgänge.
Anschließend vervielfältigten wir drei spezifische DNA-Abschnitte durch eine Multiplex-PCR. Ziel einer PCR ist es, einen oder mehrere DNA-Abschnitte exponentiell zu vermehren, um ihn „nachweisen“ zu können. Da dieser Prozess allerdings etwas dauert, nahmen wir in der Zwischenzeit ein studentengerechtes Mittagessen in der Mensa ein.
Gestärkt zurück im Labor bedurfte es nun einer Gelelektrophorese. Im selbst gegossenen Agarosegel konnte hierbei eine Auftrennung der drei DNA-Abschnitte sichtbar gemacht werden. Da die DNA-Abschnitte in Vielzahl vorlagen, bildeten sie sichtbare Banden (Gruppierungen) gemäß ihrer Größe.
Während der Auswertung stellten wir im Vergleich zu anderen Schülern fest, dass die Anordnung der drei DNA-Abschnitte zwar ähnlich, im Einzelfall jedoch trotzdem individuell war.
Besonders gut hat uns gefallen, dass wir neben dem theoretischen Input in der Schule einen praktischen Anwendungszweck hatten. Der Versuch war sehr interessant und nicht zu langwierig. Trotz einer studentischen Laborhelferin und der erfahrenen Betreuerin Frau Weindel wurde unsere Selbstständigkeit großgeschrieben, um bei einer solchen Gelegenheit die bestmöglichen Erfahrungen zu machen. Gerne wieder!
(Elliot Gorr)